Donnerstag, 29. August 2013

Nils bezwingt Ötztaler


An der 33. Auflage des Ötztaler Radmarathon, einem  Jedermann Rennen über 238 Kilometer mit 5500 Höhenmetern, nahmen 3353 Sportler aus 31 Nationen teil. Dieses Rennen war der sportliche Höhepunkt des für den MTV 1876 Saalfeld startenden Nils Kästner. Standen in den vergangenen Jahren vor allem Schwimmwettkämpfe, Triathlons und Radrennen auf dem Wettkampfprogramm, so war dies eine neue Herausforderung für den  jungen Saalfelder Ausdauersportler. Gut vorbereitet ging die Reise ins österreichische Ötztal.


Am Renntag klingelte um 4:30 Uhr der Wecker und der Blick zum Himmel ließ nichts Gutes erahnen. Starker Regen und Temperaturen unter 10°C zum Start um 6:45 Uhr waren alles andere als perfektes Radwetter. Nach einer Einrollphase stand mit dem Anstieg von Oetz nach Kühtai der erste Scharfrichter auf dem Programm. 18 Kilometer Anstieg mit max. 18% Steigung und 1200 Höhenmetern waren zu bewältigen. Die anschließende Abfahrt nach Innsbruck war auf Grund des Starkregens keine Erholung, sondern erforderte die gesamte Konzentration. Stark unterkühlt ging es nun 39 Kilometer aufwärts Richtung Brenner. Nils fand sich in einer größeren Gruppe wieder und es wurde ordentlich Tempo gebolzt, was sich noch rächen sollte. Zur Verpflegung wurde jede Labestation genutzt, um sich mit Wasser, Cola und Energiedrinks zu versorgen. Denn die verbrannten 10000 Kalorien müssen wieder aufgefüllt werden.  Auf der Abfahrt nach Sterzing hörte es nach 5 Stunden endlich auf zu regnen , aber die ersten Ermüdungserscheinungen traten zu Tage. Der Jaufenpass mit 15,5 Kilometern Länge und 1130 Höhenmetern schien nicht enden zu wollen, außerdem plagten Nils starke Wadenkrämpfe und die ersten Gedanken an ein Aufgeben schossen durch den Kopf. Die harten Bedingungen forderten ihren Tribut und so beendeten über 1000 Sportler ihren Traum vorzeitig.
Nils biss sich aber durch sein  Tief und auf der rasenden Abfahrt nach St. Leonhard motivierte die angenehme Südtiroler Luft. Noch stand der Schlussanstieg mit 30 Kilometern und 1760 Höhenmetern vor ihm. Um ein gleichmäßiges Tempo bemüht, bezwang Nils auch das Timmelsjoch und stürzte sich auf die Abfahrt Richtung Sölden. Unglaublich Stolz überquerte er nach 10 Stunden und 50 Minuten den Zielstrich. Die Anerkennung und die Glückwünsche, seiner am Live Ticker mitfiebernten Team Gefährten vom MTV 1876 Saalfeld sind ihm gewiss. Bravo Nils, wir sind sehr, sehr stolz auf dich!
Ein großes Showprogramm und natürlich das begehrte Finisher Trikot des Ötztaler Radmarathon waren der Lohn der Strapazen. Nils Kästner wird nun aber nicht die Beine hochlegen, sondern sich auf die letzten Rennen des German Cycling Cup konzentrieren. Viel Erfolg bei diesem Vorhaben.

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