

Am Renntag klingelte um 4:30 Uhr der Wecker und der Blick zum Himmel ließ nichts Gutes erahnen. Starker Regen und Temperaturen unter 10°C zum Start um 6:45 Uhr waren alles andere als perfektes Radwetter. Nach einer Einrollphase stand mit dem Anstieg von Oetz nach Kühtai der erste Scharfrichter auf dem Programm. 18 Kilometer Anstieg mit max. 18% Steigung und 1200 Höhenmetern waren zu bewältigen. Die anschließende Abfahrt nach Innsbruck war auf Grund des Starkregens keine Erholung, sondern erforderte die gesamte Konzentration. Stark unterkühlt ging es nun 39 Kilometer aufwärts Richtung Brenner. Nils fand sich in einer größeren Gruppe wieder und es wurde ordentlich Tempo gebolzt, was sich noch rächen sollte. Zur Verpflegung wurde jede Labestation genutzt, um sich mit Wasser, Cola und Energiedrinks zu versorgen. Denn die verbrannten 10000 Kalorien müssen wieder aufgefüllt werden. Auf der Abfahrt nach Sterzing hörte es nach 5 Stunden endlich auf zu regnen , aber die ersten Ermüdungserscheinungen traten zu Tage. Der Jaufenpass mit 15,5 Kilometern Länge und 1130 Höhenmetern schien nicht enden zu wollen, außerdem plagten Nils starke Wadenkrämpfe und die ersten Gedanken an ein Aufgeben schossen durch den Kopf. Die harten Bedingungen forderten ihren Tribut und so beendeten über 1000 Sportler ihren Traum vorzeitig.

Ein großes Showprogramm und natürlich das begehrte Finisher Trikot des Ötztaler Radmarathon waren der Lohn der Strapazen. Nils Kästner wird nun aber nicht die Beine hochlegen, sondern sich auf die letzten Rennen des German Cycling Cup konzentrieren. Viel Erfolg bei diesem Vorhaben.
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